Ressourcen
Jedes medienpädagogische Projekt benötigt Materialien, sowohl in der Vorbereitung wie auch in der Durchführung und Nachbereitung. In der praktischen Medienbildungsarbeit nutzen wir Technik, wir benötigen Dekomaterialien, Requisiten, Büromaterialien uvm. Das bringt uns als Medienpädagog*innen in ein Dilemma, wenn wir nachhaltig arbeiten wollen. Vermutlich achtest du auch, schon allein aus Kostengründen, bereits auf viele Dinge. In diesem Abschnitt bekommst du aber dennoch einige nützliche Tipps, wie du ohne größeren Aufwand noch einiges an Ressourcen sparen kannst.
Ein grundlegender Gedanke, den du vorab schon mitnehmen kannst ist: So viel wie nötig, so wenig wie möglich.
Unser Fragebogen gibt dir exemplarisch einige Stellschrauben im ressourcenschonenden Umgang mit Technik und weiteren Projekt- und Büromaterialien.
Unter dem Punkt Logbuch findest du weiter unten nützliche Wissens-Snacks zum Thema Ressourcen.
Reflexionsfragebogen
Nutzung und Anschaffung von Technik
Leihen
Da wir in unserem Büroalltag und in unserer Arbeit mit Technik umgehen, lohnt sich ein Blick auf mögliche Stellschrauben im bewussten Umgang mit unseren Technikressourcen zu werfen. Bevor wir Technik kaufen, kann man sich die Frage stellen, ob Technik gemietet werden kann. Gibt es im Unternehmen Technik? Existiert ein Technikverleih in der Umgebung? Kann man sich Technik mit anderen Vereinen teilen?
Leihen
Reparieren
Außerdem lohnt es sich, auf die Reparierbarkeit der Geräte zu achten. Beim Kauf eines Fairphone oder Shiftphone kann man im Falle eines Defektes die Geräte selbständig öffnen und defekte Einzelteile austauschen. So kann man Vertragshändler und -Werkstätten vermeiden und die Lebenszeit der genutzten Technik verlängern.
🞻 Tipp 🞻
Falls doch mal etwas repariert werden muss, kann man auch nach Repaircafés in der Umgebung suchen.
Anschaffen
Im Falle einer nötigen Anschaffung von Technik kann geprüft werden, ob Technik gebraucht bzw. refurbed gekauft werden kann.
Plattformen für gebrauchte Technik
reduce, reuse, recycle
Habt ihr im Büroschrank oder zu Hause kaputte oder alte Technik ungenutzt rumliegen? 206 Millionen Handys lagern ungenutzt in deutschen Schubladen. Darin enthalten sind 6,2 Tonnen Gold, 63 Tonnen Silber und 3.400 Tonnen Kupfer, die recycelt werden könnten. Allerdings auch Schadstoffe, die umweltgerecht behandelt werden müssen. Alte Mobiltelefone gehören daher nicht in den Hausmüll, sondern müssen – wie andere Elektrogeräte auch – getrennt gesammelt werden. Am besten gibt man ausgediente Mobiltelefone in eine Handysammlung mit hohen Umweltstandards, wie zum Beispiel Handys für die Umwelt ab.
Weiteren E-Schrott könnt ihr sachgemäß entsorgen. Kleinere Geräte bis 25 cm Kantenlänge kann man ganz einfach kostenlos im Supermarkt, im Bau- oder Elektromarkt abgeben. Das schont die Umwelt und ermöglicht eine Wiederverwertung.
🞻 Tipp 🞻
Gemeinsam alte Technik sammeln im Team oder im Projekt. Alternativ gibt es in nahezu jeder Region Techniksammelstellen und Vereine, die die nutzbaren Komponenten upcyceln oder für Kunst verwenden.
Alternative Suchmaschinen und Datenschutz
Viele Menschen nutzen die Dienste der Firma Alphabet, oder besser: Google. Diese sind technisch einwandfrei und bieten eine Vielzahl von nützlichen Funktionen. Trotzdem steht Google bei vielen in der Kritik und das hat seine Gründe. Die größte Baustelle ist sicherlich der Datenschutz. Durch die Nutzung der Google-Dienste gibt man quasi die Kontrolle über die eigenen Daten ab. Google sammelt eine Vielzahl an Informationen über Suchverläufe, Fotos, Adressen, Nachrichten und Einkäufe. Der Datenschutz ist dabei oft mangelhaft. Gleichzeitig sind alle Google-Dienste miteinander verknüpft. Was für Arbeitsabläufe ein großer Vorteil ist, ist in Sachen Datenschutz sehr bedenklich.
Auch bei der Nutzung von Suchmaschinen im Internet kann auf nachhaltige Aspekte geachtet werden. Für diejenigen, die Wert auf ihre Privatsphäre legen und eine Alternative zu Google suchen, ist DuckDuckGo eine beliebte Suchmaschine. Denn jede Anfrage bei Google wird verfolgt und protokolliert. Mit der Suchmaschine Ecosia unterstützt du mit jeder Suchanfrage das Pflanzen von Bäumen. Über Goodsearch kann man mit seiner Suche Gutes tun. Auch die französische Suchmaschine Lilo fördert soziale Projekte.
OpenSource – Software von allen für alle
OpenSource-Software ist eine tolle Idee. Entwickler*innen dieser Programme stellen allen Nutzer*innen kostenlos sowohl ihr Produkt, wie auch den Code dahinter zur Verfügung. So haben alle Zugriff auf die Technik und können sie ihren eigenen Bedürfnisse anpassen und weiterentwickeln. Die Unternehmen und Personen hinter OpenSource-Software sind häufig spendenfinanziert. Somit haben diese auch kein Interesse daran, Nutzer*innendaten an Dritte weiterzugeben. Davon profitieren alle. Gute Alternativen zum Office-Paket von Windows ist z.B. LibreOffice, Gimp als Alternative für Adobe Photoshop oder Audacity für Adobe Audition. So wirst du unabhängig von großen Unternehmen, schützt deine Daten und sparst auch noch eine Menge Geld.
Leihen
🞻 Tipp 🞻
Es gibt nicht nur freie Software, sondern auch freie Texte, Methoden und Materialen. Diese sind häufig mit CC für Creative Commons gekennzeichnet. Dabei gibt es mehrere Lizenzstufen. Jede davon gibt an, in welchem Umfang die Inhalte genutzt und verändert werden dürfen.
Energie sparen
Strom ist nicht billig und zur Bereitstellung für unseren Büroalltag und unsere Projekte hat die Umwelt ziemlich zu leiden. Es gibt aber viele kleine Schritte, die zusammen ganz schön viele Ressourcen einsparen können.
Grundsätzlich sind heute viele Geräte gut gekennzeichnet. So fällt es leichter, schon bei der Anschaffung darauf zu achten, welche Produkte energieeffizient arbeiten.
🞻 Tipp 🞻
Klebe dir einen Erinnerungszettel an die Bürotür und checke, ob du am Ende des Arbeitstages die Bildschirme und die Kippschalter aus sind.
Datensparsamkeit
Wir prüfen regelmäßig den Empfang von Newslettern. Kann man Dienste abbestellen und somit Datenübertragungen sparen? Wir können Werbung im Browser blockieren, z.B. uBlock Origin. Werbevideos erzeugen viel Datentransfer. Durch den Einsatz von AdBlockern spart man Datenübertragungen und Strom. Aber auch beim Streaming werden viele Daten übertragen und damit auch Energie benötigt. Solltest du z.B. ein Video aus Anschauungszwecken häufiger zeigen, lohnt es sich darüber nachzudenken, das Video lokal zu speichern und nicht jedes mal aus dem Internet zu streamen. Wenn ein Stream notwendig ist, kannst immer noch die Auflösung reduzieren, um die Datenrate zu verbessern. In der letzten Reihe merkt niemand, ob das Bild HD oder 4k ist.
Wechsel zu Ökostrom
Immer mehr Einrichtungen wechseln zu Ökostrom, z. B. aus Windenergie oder installieren eigene Solaranlagen auf ihrem Dach. Auch ein Umbau der Heizungsanlage könnte sich lohnen. Förderung gibt es vom Bund, von der Kommune oder regionalen Stromversorgern. Nachfragen lohnt sich also. Besonders im nächsten Winter könnte aufgrund steigender Preise ein Umsteigen auf nachhaltige Energiequellen attraktiv sein.
Ökostromanbieter sind zum Beispiel mit dem „Grüner Strom Label“ gekennzeichnet. Anbieter*innen, die dieses Label tragen, achten u. a. darauf, dass Klima- und Naturschutz zusammen gedacht werden. Der NABU empfiehlt beispielsweise die Naturstrom AG. Wie ein Wechsel einfach gestaltet werden kann und welche Anbieter*innen das „Grüne Strom Label“ tragen, wird z. B. auf der Seite des NABU erklärt:
🞻 Tipp 🞻
Mit Services wie Windcloud kannst du außerdem ökologische Server-Strukturen nutzen.
Weitergedacht!
Link-Tipps zur Gestaltung nachhaltiger Veranstaltungen und grünem Catering:
- Leitfaden für die nachhaltige Organisation von Veranstaltungen vom BMUV
- Code of Conduct für eine nachhaltige Club- und Festivalkultur des Nachhaltigkeitsnetzwerks „Zukunft feiern“
- Größte deutschsprachige Plattform für die Entdeckung und Nutzung essbarer Landschaften Mundraub
- Unverpacktläden in deiner Nähe finden
- Ressourcenschonung: Wiederverwendung dank ReMap Sachsen
Mit der ReMap wurde eine Karte ins Leben gerufen, die helfen soll, nachhaltiger zu leben, Konsum zu überdenken, aber auch einfach an regionale Firmen, Angebote und Institutionen zu kommen, um die jeweilig gewünschten Gegenstände im Sinne des Re-Konzepts wiederzuverwenden.